8bar Gravel Team beim Holy Gravel 2020
Kurz nach 7:00 Uhr morgens standen die Räder bereit, bepackt mit fast allem, was wir für die kommenden 4-5 Tage brauchen würden. Alles war fein säuberlich verstaut oder mit Nachdruck in die Bikepackingtaschen gestopft und festgezurrt worden. Die Aufregung stieg. Stimmte der Reifendruck? War die Kette genügend geölt? Schnell nochmal prüfen! Waren alle technischen Geräte ausreichend geladen und die Routen fürs Navi vorbereitet? Ok? Dann konnte es ja losgehen!
Es war der erste Samstag im August 2020 als wir, Wiebke und Juliane, Teil des noch recht jungen 8bar Gravel Teams* (näheres weiter unten), uns zusammen mit Freunden auf die Gravelbikes schwangen und zum Treffpunkt aufbrachen, zum Startort des Holy Gravel 2020. Dies ist unser Reisebericht, geschrieben aus Julianes Perspektive.
Holy Gravel 2020 – Ein Bikepacking Abenteuer
Der Holy Gravel ist eine Selbstversorgungsfahrt durch den Deutschen Norden auf Schotter- und Waldwegen gemischt mit Betonplatten-Wegen und Straßenabschnitten. Zahlreiche Trails, Wanderwege mit knackigen Anstiege fordern dabei die Beine und die technischen Radfahrfähigkeiten auf Unterhaltsamste heraus. Das Event fand erstmals im Oktober 2019 bei sehr widrigen Wetterbedingungen statt und sollte nun als Sommer-Edition neu aufgelegt werden. Start und nach einer langen, kurvenreichen Runde durch Schleswig-Holstein Ziel der Tour ist Hamburg. Der Holy Gravel ist kein Rennen, sondern eine Gravel-Fahrt mit Gleichgesinnten, die auf dem gleichen Track unterwegs sind. Dieser wurde vorab per Mail an alle angemeldeten Personen gesendet. Noch während der Reise konnten wir entscheiden, ob es die kürzere, knapp 555km lange oder die lange, ca. 740 km Strecke mit Abstecher auf die Ostseeinsel Fehmarn werden sollte.
Ausrüstung
Wiebke und ich hatten neben einem Zelt und weiterem Schlafequipment alle Sachen in unseren Bikepacking Taschen verstaut, die wir direkt ans Rad gezurrt hatten. Wiebke fährt ein 8bar Bikes MITTE v2 in silver polished raw mit 2×10 Shimano GRX Teilen, Schwalbe G-One Ultrabite in 40 mm Weite und DT Swiss G1800 Felgen. Mein Gravelbike ist ein 8bar Bikes MITTE Steel v2 in deep sea blue metallic mit 2×11 Shimano GRX Teilen, Schwalbe G-One Bite in 2″ und DT Swiss GR1600 Felgen. Mit dieser Ausstattung waren wir bestens gerüstet für die kommenden Tage beim Holy Gravel 2020.
Vier Tage, 555 km, ein Team!
Wir entschieden uns für die kürzere, aber nicht minder abwechslungsreiche Strecke. Der Holy Gravel 2020 sollte für uns ein Gravelbike Adventure werden, welches uns beide auf ganz unterschiedliche Art und Weise herausfordern sollte. Wir waren zuvor noch nie zusammen mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Doch wir merkten schnell, dass trotz unterschiedlicher Voraussetzungen und Fitnesslevel, die Basis einfach stimmte!
Nachdem morgendlichen Start in Hamburg rollten wir auf traumhaften Wegen entlang der Elbe raus aus der Großstadt. Es ging weiter direkt ins Grüne über die ersten Hügel und Trails. Wir sollten auch in den kommenden Tagen in Schleswig-Holstein noch des Öfteren lernen, dass der deutsche Norden nicht ganz so flach ist, wie es immer heißt… Wir trafen oft auf andere Teilnehmende des Holy Gravel. Schon bald bildete sich auch für Wiebke und mich eine kleine, teilweise wechselnde Truppe heraus, mit der wir die kommenden Tage verbringen sollten. Das Team im Team sozusagen.
Der erste Franzbrötchen-Stopp folgte nach knapp 35 km. Bei fast 30°C war es gar nicht so einfach, ständig etwas zu essen. Doch für diese fordernde Tour brauchten wir extra Energie und vor allem eine ganze Menge Flüssigkeit. Außerdem machte es uns die Wegführung am ersten Tag schwer, unterwegs Lebensmittel zu kaufen. Denn wir radelten an vielen kleinen Orte vorbei, statt hindurch und diese hatten oft auch keine Geschäfte. Am Nachmittag machten wir daher sogar einen Abstecher abseits der Route, um uns in einem Café nach knapp 100km eine wohlverdiente Pause zu gönnen.
Das Ketten-Dilemma
Während unsere 8bar bikes bisher pannenfrei liefen, beobachteten wir so einige andere, die weniger Glück hatten und sich einen Platten nach dem anderen zuzogen. Wiebke und ich waren beide tubeless mit den Schwalbe Reifen unterwegs und rollten problemlos damit zurück nach Hamburg.